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Wie fotografiert man Wassertropfen?

Heute mal ein paar Aufnahmen von Wassertropfen, die schon etwas älter sind aber ihren Weg noch nicht hierher gefunden haben. Inspiriert von den surreal anmutenden, da so faszinierend und gut gemachten Aufnahmen von Markus Reugels, habe ich mich auch einmal in der Fotografie von Wassertropfen versucht.

Ziemlich schnell habe ich nach kurzer Recherche aber festgestellt, dass das gar nicht so einfach ist. Entweder man benötigt spezielles Equipment, wie bspw. ein Drip Kit, welches nicht gerade günstig daher kommt, oder aber jede Menge Geduld und Nerven. Ersteres war mir dann doch zu teuer für einen ersten Versuch. Außerdem und wenn ich ehrlich bin, so toll die Aufnahmen von Markus auch sind, ich persönlich will mich nicht nur auf Wassertropfen einschießen bzw. so viel Geld hinein stecken. Bleibt also nur die zweite Variante, die (ziemlich) Nerven und Geduld kosten.

 

Wassertropfen – Die Technik

Wie geht man nun also am besten vor um Wassertropfen zu fotografieren? Nun, schlussendlich will man die Tropfen praktisch „einfrieren“ oder besser ausgedrückt, eine extrem kurze Verschlusszeit erreichen. Diese muss derart kurz sein, dass die Belichtungszeiten, die unsere DSLRs in der Lage sind uns zur Verfügung zu stellen, bei weitem nicht ausreichen. Auch 1/3000 s ist schlicht zu langsam.
Die Lösung ist ein Blitzgerät und ein völlig abgedunkelter Raum. Logisch wenn man es erst einmal weiß und verstanden hat. Blitzgeräte haben eine sehr kurze Leuchtdauer. In etwa bis zu 1/50000 s. Das ist ein ganzer Faktor kürzer als die schnellste Belichtungszeit unserer DSLRs. Wozu nun noch der abgedunkelte Raum? Ganz einfach: Der Verschluss der Kamera bleibt natürlich länger offen, als der Blitz beleuchtet. Somit sorgt die umgebende Dunkelheit dafür, dass unser Foto nur vom Blitzlicht und somit nur für 1/50000 s belichtet wird.

 

Der Grundgedanke dahinter ist also eigentlich ziemlich simpel, wenn man erst einmal dahinter gekommen ist: Mit dem Blitz lassen sich viel kürzere Belichtungszeiten verwirklichen, ergo übernimmt er die eigentliche Belichtung. Daher auch die komplett abgedunkelte Umgebung. Die Kamera „sieht“ im Endeffekt nur den Bruchteil eines Moments, welchen der Blitz erleuchtet. Und dieser Moment ist (hoffentlich) der, in dem der Tropfen gerade entsteht. Wie machen wir uns diese Erkenntnis nun zu Nutzen?

 

Wassertropfen – Der Aufbau

Im Endeffekt benötigt man also zwingend einen Blitz. Eine Bratpfanne voll Wasser wäre auch nicht schlecht – sollte schöne Spritzer und somit Wassertropfen ergeben. Schließlich noch eine Pipette für die genaue Dosierung und schon kann es los gehen. Mögen die Wasserspiele in den eigenen vier Wänden beginnen.
Der Trick ist wie schon erklärt, dass man die Wassertropfen durch den Blitz „einfriert“ in einem vollkommen abgedunkelten Raum. D.h. man kann die Belichtungszeit der Kamera ruhig auf ein paar Sekunden einstellen. Damit hat man nach dem Auslösen der Kamera genügend Zeit die Pipette zu drücken und gleichzeitig den Blitz manuell auszulösen.

Ach ja, fast vergas ich zu erwähnen, dass die Farbe nicht durch Nachbearbeitung, sondern durch farbige Pappkartons zustande kommt. Diese platziert ihr einfach hinter der Bratpfanne. Das Blitzlicht reflektiert von der Pappe und taucht das reflektierte Licht in die Farbe des Kartons. Man kann auch Farben kombinieren – das gibt tolle Effekte.

 

Mein Fazit

Schlussendlich habe ich so um die 200 Bilder geschossen. Von denen die oben zu sehenden halbwegs scharf aber sicher nicht knackscharf sind, zur richtigen Zeit geblitzt wurde und die Tropfen nicht aus dem Bild gesprungen sind. Bei der Nachbearbeitung habe ich ein paar störende Minitropfen entfernt, Klarheit hinzugefügt und etwas geschärft. Also alles in allem nichts Besonderes.

 

Anmerkung: Dieser Beitrag erschien in einer älteren Version ebenfalls im alten Blog.